im CD-Regal
Wellensittiche auf der Amatuersternwarte Müggelheim

Erfahrungen und Beobachtungen

Persönliches

Bildergalerie

Links


Persönliches zum Thema Wellensittiche

An dieser Stelle möchte ich ich meine meine persönliche Meinung zu Themen Wellensittichhaltung äußern. Dabei versuche ich auch im Namen der Tiere zu sprechen, denn sie sind genau wie wir Menschen Lebewesen. Deshalb sollten wir, wenn wir und Vögel ins Haus holen immer darum bemüht sein ihre Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen.



Anschaffung

Bevor man sich Wellensittiche anschafft sollte man sich bewußt machen, daß man sich da kleine gefiederte Lebewesen ins Haus holt für deren Wohl und Wehe man von nun an verantwortlich ist. Auch sollte man sich darüber im klaren sein, daß die Wellensittichhaltung nicht nur Freude macht sondern auch Pflichten mit sich bringt, so muß zum Beispiel der Käfig sauber gehalten werden, täglich für frisches Wasser gesorgt werden und ausreichend artgerechte Nahrung zur Verfügung gestellt werden. Auch sollte man sich im klaren sein, daß die Verpflichtungen die man eingeht nicht nur von kurzer Dauer sind, denn Wellensittiche können über zehn Jahre alt werden. An mehreren Stellen wird sogar von 15 Jahren berichtet.

Wenn man sich im Unklaren ist ob man den Bedürfnissen der Vögel Rechnung tragen zu können sollte man im Zweifelsfall lieber auf eine Anschaffung verzichten, so niedlich die Tiere auch sind.

Bücher

In den Wellensittichbüchern, die man in reichhaltiger Auswahl in den Buch- und Zoogeschäften findet bekommt man zwar eine ganze Anzahl nützlicher Tips, aber sie zeigen leider auch oft das Bild des einzeln gehaltenen, zahmen und sprechenden Wellensittichs. Wesentlich mehr Informationen findet man im Internet (Auf den Wellensittichseiten der Amateursternwarte Müggelheim gibt es auch eine mit interessanten Links rund um die Vögel.). Viel Interessantes bietet auch die CD-ROM "Wellensittiche" vom WP-Magazin.

Einzelhaltung

Einzelhaltung ist bei Wellensittichen, die von Natur aus Schwarmvögel sind, alles andere als artgerecht. Unser Pieps ist der beste Beweis dafür. Er litt offensichtlich unter der Einsamkeit. Zum Glück haben diese acht Wochen in denen wir ihn als Einzeltier gehalten haben keine bleibenden Schäden hinterlassen. Der kleine Kerl saß meist apathisch da oder er kuschelte mit seinem Spiegelbild (Der Spiegel gerade erwähnte Spiegel verschwand übrigens mit Ladys Einzug aus dem Käfig, denn der virtuelle Kamerad ist ja angesichts der lebendigen Lebensgefährtin völlig überflüssig wurde). Der Anblick den dieses armen Wesen war oft so deprimierend, daß ich an manchen Abenden auf der Couch saß und vor Mitleid regelrechte Weinkrämpfe bekam. Da es so nicht weitergehen konnte machten wir dem traurigen Dasein des niedlichen kleinen blauen Vogels ein Ende und verkuppelten ihn mit dem Lutinoweibchen Lady. Buchstäblich von einer Minute zur anderen kam Leben in das Tier und Pieps wurde zu einem fröhlichen, agilen kleinen Kerlchen. Es ist immer wieder schön die beiden Vögel zu beobachten. Fressen, schlafen, spielen alles wird gemeinsam gemacht und wenn man dann sieht wie sich gegenseitig kraulen wird einem richtig warm ums Herz - Wellensittichliebe ist (nicht nur für den Beobachter) so schön! (siehe Foto)

auf der SchaukelIch denke lieber nicht daran wieviel Vögel ein jahrelanges Leiden durchmachen weil sie nicht dem Idealbild des fröhlichen, zahmen, sprechenden Hausgenossen entsprechen und deshalb im wahrsten Sinne des Worte in die Ecke gestellt werden und höchstens noch mit dem notwendigsten versorgt werden. Der oft frühzeitige Tod muß für diese armen Geschöpfe wie eine Erlösung sein.

Meiner Meinung nach ist Einzelhaltung sogar Tierquälerei wenn ein Tier offensichtlich über einen längeren Zeitraum leidet und keine Abhilfe geschaffen wir -, so wie bei unserem Pieps. Zwar gibt es auch Vögel die von ihrer Psyche her robust genug sind und trotz Einzelhaltung muntere, liebenswerte Gefährten sind und sehr alt werden. Für die kleinen Papageien gibt es aber nichts schöneres als die Gesellschaft von wenigstens einem Artgenossen zu haben. Ein Mensch ist eben ein Mensch und bleibt, so intensiv und liebevoll er sich auch um seinen Welli kümmern mag, zeitlebens allenfalls ein komischer Vogel.

Unterbringung

Bei der Anschaffung von Käfig oder Voliere muß man darauf achten daß sie für die Anzahl der Bewohner ausreichen Platz bietet. Zu groß kann das kleine Reich, das man seinen gefiederten Lieblingen schafft auf gar keinen Fall sein, denn in ihren Heimat Australien sind sie geschickte und ausdauernde Flieger. Das Optimum ist natürlich Freiflug rund um die Uhr, aber wenn man berufstätig ist kann man das einfach nicht gewährleisten, denn man muß sie mehrere Stunden unbeaufsichtigt lassen und in einer für Menschen eingerichteten Wohnung lauern doch zahlreiche Gefahren auch wenn man sich die größte Mühe bei der Einrichtung gibt. Wenn man zu hause und seinen Feierabend genießt ist sollte man ihnen dann aber mehrere Stunden Freiflug gewähren.

Urlaub

Da es großer Streß für die Tiere wäre sie mit in den Urlaub zu nehmen muß die in dieser Zeit Versorgung sichergestellt sein. Dieser Punkt sollte übrigens geklärt sein bevor man sich die kleinen Australier ins Haus holt.

Verhalten

Jeder Vogel ist ein eigenständiges Lebewesen, mit einem eigenen unverwechselbaren Charakter, der natürlich wieder auf das Verhalten des Tieres Einfluß hat. Deshalb sie hier nochmals darauf hingewiesen, daß man als Halter seine Tiere so akzeptieren muß wie sie sind, denn jeder Welli ist auf seine ganz eigene Art liebenswert. Man sollte sich deshalb auf gar keinen Fall von anderen beeinflussen lassen die einem reinreden wollen, weil nach den gängigen Klischees einen zahmes, sprechenden, einzeln gehaltenes männliches Tier erwarten.



Aktualisiert am 11. Jan 2002 von  Martina Haupt